Die CO₂-Bepreisung ist seit dem Jahr 2021 in Deutschland ein zentraler Bestandteil der Klimapolitik. Mit einem Einstiegspreis von 25 Euro pro Tonne CO₂ begann damals der nationale Emissionshandel, der fossile Brennstoffe wie Öl und Gas verteuert. Ziel: Klimaschädliche Emissionen verursachergerecht bepreisen und den Umstieg auf saubere Technologien fördern.
Ab Januar 2024 liegt der CO₂-Preis nun bei 45 Euro – mit einer geplanten Anhebung auf 55 Euro pro Tonne im Jahr 2025. Diese Preisentwicklung – von 45 auf 55 Euro pro ausgestoßener Tonne CO₂ – ist politisch gewollt und im Koalitionsvertrag verankert. Der Preis sollte ab 2026 sogar weiter steigen – bis auf 65 Euro pro Tonne.
Klimageld angekündigt: Was steckt hinter dem Versprechen der Regierung?
Parallel zur CO₂-Bepreisung wurde ein Klimageld angekündigt – auch als Klimaprämie oder Klimabonus bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Kompensationsmechanismus über die Abschaffung der EEG-Umlage hinaus, um Bürger konkret zu entlasten.
Im Koalitionsvertrag wurde das Klimageld als gerechtes Rückverteilungsinstrument eingeführt. Die Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung sollen an die Bevölkerung zurückfließen – faktisch ein Klimageld für alle. Doch kommt das Klimageld 2025 tatsächlich? Und wann kommt es genau?
Klimageld: Wann kommt es wirklich?
Die Auszahlung des Klimageldes war ursprünglich für 2023 geplant, wurde jedoch mehrfach verschoben. Nun plant die Bundesregierung, das Klimageld ab Februar 2025 oder spätestens ab November 2024 auszuzahlen.
Aktuelle Informationen deuten darauf hin:

- Auszahlung erfolgt automatisch auf das Konto überwiesen
- Anspruch ab sechs Monaten Wohnsitz in Deutschland oder seit mindestens sechs Monaten in Österreich (bei dortigem Modell)
- Höhe des Sockelbetrags: voraussichtlich 110 Euro
- Mögliches Ziel: 130 Euro pro Person oder sogar 250 Euro pro Kopf und Jahr
Ob das Klimageld tatsächlich kommt, bleibt jedoch Teil der Debatte ums Klimageld – insbesondere vor der Bundestagswahl 2025.
Wie hoch ist das Klimageld – und wer profitiert?
Das Klimageld solle laut Bundesfinanzministerium eine echte, spürbare Entlastung bringen. Bereits im Jahr 2022 lagen die Einnahmen aus dem nationalen CO₂-Preis bei mehreren Milliarden Euro. Diese Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung fließen in den Klima- und Transformationsfonds – ein zentrales Instrument zur Förderung der Klimaneutralität.
Geplante Beträge:
- Sockelbetrag: 110 Euro
- Für Familien: 250 Euro pro Kind und Erwachsenen
- Obergrenze: Bis zu 250 Euro jährlich pro Kopf (euro im Jahr)
Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, dass ein Klimageld von 200 Euro pro Person eine spürbare Entlastung beim Strompreis und durch die Förderung klimafreundlicher Maßnahmen bedeuten könnte – insbesondere für Haushalte mit geringem Energieverbrauch.
Wie wirkt sich der CO₂-Preis auf Haushalte aus?
Die CO₂-Bepreisung betrifft fossile Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel. Je höher der Preis je Tonne CO₂, desto größer der Anreiz zur Emissionsvermeidung.
Entwicklung der CO₂-Preise:

- 2021: 25 Euro pro Tonne
- 2022: 30 Euro
- 2023: 35 Euro
- Januar 2024: 45 Euro
- Jahr 2025: 55 Euro pro Tonne
- Danach: Anstieg auf 65 Euro pro Tonne CO₂
Der CO₂-Preis wurde bewusst schrittweise erhöht. Die Einnahmen aus dem CO₂-Preis fließen direkt in den Transformationsprozess – entweder durch Förderung von Gebäudesanierungen, E-Mobilität oder durch das Klimageld.
Fragen und Antworten zum Klimageld:
Kommt das Klimageld 2025?
Ja, das Bundesfinanzministerium hat die Auszahlung des Klimageldes ab 2025 bestätigt – unter Vorbehalt verfügbarer technischer Infrastruktur (z. B. Verknüpfung von Steuer-ID und Kontoverbindung).
Gibt es in Deutschland ein Klimageld wie in Österreich?
In Österreich wird bereits seit 2022 ein Klimabonus ausgezahlt – ab einem Wohnsitz von mindestens sechs Monaten in Österreich. Deutschland will ab 2025 ein ähnliches Modell einführen.
Wie erfolgt die Auszahlung?
Per Überweisung auf das Konto – automatisiert und gestützt auf die Steuer-ID.
Wer erhält das Klimageld?
Alle Bürgerinnen und Bürger mit Wohnsitz in Deutschland – unabhängig vom Einkommen.
Wie wird das Klimageld finanziert?
Über die Einnahmen aus dem CO₂-Preis und gegebenenfalls über Entlastungen wie die Abschaffung der EEG-Umlage hinaus.
Politische Kontroverse: Friedrich Merz und die Debatte ums Klimageld
Die Auszahlung des Klimageldes ist nicht unumstritten. Oppositionsführer Friedrich Merz forderte mehr Transparenz bei der Mittelverwendung. Auch die Frage, ob das Klimageld im Jahr 2025 wirklich alle Bürger entlasten kann, ist Teil der öffentlichen Debatte.
Ein weiterer Diskussionspunkt: die sogenannte „faktische Abschaffung der EEG-Umlage“ – ein Schritt, der bereits 2022 vollzogen wurde, um den Strompreis zu senken. Dennoch bleibt der Ruf nach einer zusätzlichen Entlastung beim Strompreis laut.
Europäischer Kontext: CO₂-Preis im EU-Emissionshandel
Ab 2027 soll der europäischen Emissionshandel (EU-ETS) auch auf die Sektoren Gebäude und Verkehr ausgeweitet werden. Das bedeutet: ein europaweit einheitlicher CO₂-Preis, der dann bei mindestens 55 Euro pro Tonne liegen könnte.
Folgen:
- Weitere Einnahmen aus dem CO₂-Preis auf EU-Ebene
- Klimasozialfonds zur Kompensation für Haushalte mit geringem Einkommen
- Harmonisierung nationaler Förderprogramme und Klimagelder
Fazit: CO₂-Preis und Klimageld – ein sozial gerechter Hebel für mehr Klimaschutz
Die Kombination aus CO₂-Preis und Klimageld stellt einen wirksamen Mechanismus dar, um Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit miteinander zu verbinden. Durch die CO₂-Bepreisung wird eine klare Abgabe auf klimaschädliches Verhalten eingeführt – insbesondere beim Heizen und beim Verbrauch fossiler Energiequellen. Verbraucher werden dadurch motiviert, ihren CO₂-Ausstoß zu senken und auf klimafreundliche Alternativen umzusteigen.
Gleichzeitig sorgt das Klimageld für einen sozial gerechten Ausgleich: Wer wenig emittiert, profitiert finanziell. So entsteht ein System, das Anreize schafft, ohne einseitig zu belasten. Die Einnahmen aus dem CO₂-Preis fließen direkt zurück an die Bevölkerung und stärken damit die Akzeptanz der Klimapolitik. Wenn wir den Weg konsequent weitergehen, kann die CO₂-Bepreisung zu einem der effektivsten Instrumente im Kampf gegen die Klimakrise werden – transparent, sozial gerecht und wirtschaftlich sinnvoll.
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