Eine gute Bonität ist entscheidend für viele Bereiche des wirtschaftlichen Lebens: Wer eine Wohnung mieten, ein Auto leasen oder ein Darlehen aufnehmen möchte, kommt um eine Bonitätsprüfung nicht herum. Dabei spielt vor allem der Schufa-Score eine zentrale Rolle. Doch wie lässt sich die Bonität erhöhen, und welche Faktoren beeinflussen den Score negativ? In diesem Beitrag zeigen wir, wie Verbraucher gezielt ihre Bonität verbessern, Negativeinträge bei der Schufa vermeiden und sich langfristig finanziell besser aufstellen können. Gleichzeitig gehen wir auf verwandte Themen wie Zahlungsmoral, Ausfallrisiko, Zahlungsausfällen und den richtigen Umgang mit der Schufa Holding AG ein.
Was ist die Bonität und wie wird sie bewertet?
Die Bonität oder Kreditwürdigkeit beschreibt die Fähigkeit und Bereitschaft, finanzielle Verpflichtungen zuverlässig zu erfüllen. Banken und andere Vertragspartner nutzen diesen Wert, um das Risiko eines Zahlungsausfalls zu bewerten. Je höher der Score-Wert, desto besser die Chance auf einen Kredit – je niedriger, desto höher das Ausfallrisiko.
Die Schufa führt für fast jeden deutschen Bürger eine Datensammlung über bestehende und vergangene Verträge sowie Zahlungsgewohnheiten. Daraus ergibt sich der sogenannte Schufa-Score, der alle drei Monate neu berechnet wird. Je höher der Score, desto besser werden Sie eingeschätzt.
Bonität prüfen: Der erste Schritt zur Verbesserung
Wer seine Bonität steigern will, sollte zuerst wissen, wie es um sie steht. Deshalb ist es ratsam, regelmäßig eine kostenlose Datenkopie gemäß § 15 DSGVO bei der Schufa Holding anzufordern. Diese Auskunft enthält alle gespeicherten Informationen sowie eventuelle offene Forderungen oder einen Negativeintrag bei der Schufa.
Folgende Punkte sollten Sie bei der Schufa-Auskunft prüfen:
- Gibt es veraltete oder fehlerhafte Daten?
- Können Sie einen negativen Schufa-Eintrag löschen lassen?
- Stimmen alle Informationen zu Ihren Girokonten und Kreditkarten?
Falsche oder überholte Daten lassen sich durch einen Antrag auf Korrektur löschen oder berichtigen. Die Schufa ist verpflichtet, unrichtige Informationen zu entfernen.
Warum pünktliches Bezahlen so wichtig ist
Die einfachste und gleichzeitig effektivste Maßnahme, um den Schufa-Score zu verbessern, ist das pünktliche Begleichen von Rechnungen. Verspätete Zahlungen oder nicht bezahlte Forderungen können schnell zu einem Negativeintrag bei der Schufa führen. Dies wirkt sich unmittelbar und langfristig auf Ihre Zahlungsfähigkeit aus.
Verbraucher, die ihre Zahlungsmoral ernst nehmen, verbessern ihre Bonität automatisch. Denn: Zahlungsausfällen bei früheren Gläubigern lassen den Score negativ erscheinen – selbst bei kleinen Beträgen.
Überflüssige Konten und Kreditkarten schließen
Ein oft übersehener Faktor bei der Prüfung der Bonität ist die Anzahl der bestehenden Konten und Kreditkarten. Zu viele Girokonten oder Kreditlinien, auch wenn sie nicht genutzt werden, wirken sich negativ aus.
Wir empfehlen daher:
- Überflüssige Girokonten und Kreditkarten kündigen
- Kein einziger Kredit ohne Notwendigkeit
- Die Nutzung von Kreditrahmen begrenzen (unter 30 %)
Ein aufgeräumtes Finanzprofil macht es einfacher, Ihre Bonität besser einschätzen zu können – sowohl für Banken als auch für Sie selbst.
Richtig anfragen: Kreditanfragen vs. Konditionsanfragen
Viele machen den Fehler, bei mehreren Banken gleichzeitig eine Kreditanfrage zu stellen. Was sie nicht wissen: Jede „echte“ Kreditanfrage wird von der Schufa gespeichert und kann Ihre Bonität negativ beeinflussen.
Besser: Bitten Sie bei Vergleichsportalen oder Banken immer um eine unverbindliche Konditionsanfrage. Diese wird nicht score-relevant gewertet.
Das ist wichtig, wenn Sie z. B. einen Kredit gewährt bekommen möchten – denn jede Anfrage kann den Score verbessern oder eben verschlechtern.
Schulden abbauen und offene Forderungen begleichen
Einer der wichtigsten Schritte zur Verbesserung des Scores ist der Abbau von Schulden. Wer offene Forderungen hat, sollte diese so schnell wie möglich begleichen und die Schufa melden, dass die Zahlung erfolgt ist. Denn: Ein bereinigter Schufa-Eintrag kann gelöscht oder als „erledigt“ markiert werden, was die Kreditwürdigkeit verbessert.
Außerdem sollten Sie prüfen, ob sich durch eine Umschuldung bestehender Kredite die monatlichen Raten verringern lassen – ohne neue Schulden aufzunehmen.
Langfristig denken: Bonität erhalten statt kurzfristig steigern
Die Bonität zu verbessern ist gut – sie langfristig stabil zu halten, ist besser. Achten Sie auf:
- Regelmäßige Prüfung Ihrer Schufa-Informationen
- Keine unnötigen Finanzverpflichtungen
- Solide Haushaltsführung und Rücklagenbildung
Möchten Sie Ihre Bonität dauerhaft verbessern, dann vermeiden Sie häufige Anbieterwechsel, unnötige Bestellungen auf Rechnung und Zahlungsausfälle.
Was die Schufa speichert – und wie Sie darauf Einfluss nehmen
Die Schufa Holding AG speichert Daten aus folgenden Bereichen:

- Bankverbindungen (Girokonten und Kreditkarten)
- Mobilfunk- und Leasingverträge
- Versandhandelsbestellungen
- Laufende und erledigte Darlehen
- Mahnverfahren und Negativeinträge
Dass die Schufa keine Informationen über Einkommen oder Vermögen speichert, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Ihr Scorewert basiert allein auf Zahlungsverhalten und Vertragsdaten.
Wird ein Eintrag bei der Schufa geführt, können Sie diesen mit entsprechenden Nachweisen aktualisieren oder löschen lassen, sofern die Forderung nicht mehr besteht.
Die Rolle von Vertragspartnern und Gläubigern
Gläubiger und andere Vertragspartner sind verpflichtet, Zahlungsstörungen an die Schufa zu melden, sobald es zu Zahlungsausfällen kommt. Sie sind aber ebenso verpflichtet, erledigte Forderungen ebenfalls zu melden.
Wer mit seinen Gläubigern frühzeitig kommuniziert und sich um Ratenzahlungsvereinbarungen bemüht, kann negativen Einfluss auf den Score vermeiden oder minimieren.
Mythen und Irrtümer rund um die Bonität
Mythos 1: Eine schlechte Bonität bleibt für immer
Falsch: Wer aktiv Maßnahmen ergreift, kann in wenigen Monaten neu berechnet werden und eine deutliche Verbesserung erzielen.
Mythos 2: Die Schufa hat willkürlichen Einfluss
Falsch: Die Schufa erhält ihre Daten ausschließlich von Vertragspartnern und wertet diese nach einem standardisierten Verfahren aus.
Mythos 3: Je mehr Kreditkarten, desto besser
Falsch: Überflüssige Girokonten und Kreditkarten können als Risiko interpretiert werden und den Score verschlechtern.
Schufa-Score verbessern: Mit Strategie zur besseren Bonität – so nutzen Sie Schufa, Auskunfteien & Co. richtig
Wer seine Bonität verbessern möchte, sollte strukturiert und informiert vorgehen. Der wichtigste Schritt: Transparenz schaffen. Holen Sie regelmäßig eine Selbstauskunft ein, um alle gespeicherten Daten bei der Schufa oder anderen Auskunfteien wie Creditreform, CRIF Bürgel oder Boniversum zu prüfen. Nur wer weiß, was über ihn gespeichert ist, kann gezielt handeln.
Stellen Sie sicher, dass alle Einträge korrekt sind – fehlerhafte Informationen können Sie korrigieren oder löschen lassen. Achten Sie darauf, Rechnungen pünktlich zu bezahlen, denn schon eine einzelne Mahnung kann negative Folgen für Ihre Kreditwürdigkeit haben. Der Verzicht auf einen dauerhaft überzogenen Dispokredit ist ebenso entscheidend wie die Reduzierung unnötiger Girokonten und Kreditkarten.
Bei der Kreditvergabe gilt: Fragen Sie niemals wahllos bei mehreren Banken an, sondern bestehen Sie stets auf eine unverbindliche Konditionsanfrage, um Ihren Schufa-Score nicht zu belasten. Viele machen hier den Fehler und riskieren dadurch einen schlechteren Score – nur weil sie sich die besten Konditionen sichern wollen.
Wer seine Bonität verbessern, seinen Schufa-Score steigern und langfristig bessere Finanzkonditionen erhalten möchte, sollte regelmäßig Informationen bei einer Auskunftei einholen, alle Daten prüfen, die eigene Zahlungsmoral verbessern und bestehende Risiken (wie z. B. einen hohen Dispokredit) minimieren. So schaffen Sie beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche und planbare finanzielle Zukunft.
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