Pflegebedürftigkeit betrifft viele Familien in Deutschland, besonders wenn Menschen in die Pflegestufe 3 eingestuft werden – oder korrekter gesagt: in den Pflegegrad 3.
Welche Leistungen stehen Menschen mit Pflegegrad zu? Wie hoch ist das Pflegegeld in Höhe von 599 Euro? Nun erklären wir alles, was Sie wissen müssen in diesem Kontext – mit Fokus auf Pflegegrad 3, aber auch Hinweisen zu Pflegegrad 1, Pflegegrad 2 und weiteren Leistungen.
Pflegestufen wurden zu Pflegegraden – Was bedeutet das?
Mit der Pflegereform wurde das System der Pflegestufen (Pflegestufe 1, Pflegestufe 2, Pflegestufe 3) zum 1. Januar 2017 durch die Pflegegrade ersetzt. Menschen mit einer schweren Beeinträchtigung der Selbstständigkeit wurden aus Pflegestufe 3 in Pflegegrad 4 oder 5 überführt.
Achtung: Im Sprachgebrauch sprechen viele noch von Pflegestufe 3, meinen aber den heutigen Pflegegrad 3 oder höhere Pflegegrade.
Pflegegrad 3 – wieviel Geld gibt es 2025?
Ab dem Januar 2025 erhalten Menschen mit Pflegegrad 3 folgende Leistungen der Pflegeversicherung:
Leistung | Höhe pro Monat |
---|---|
Pflegegeld | 599 Euro |
Pflegesachleistungen | 1.497 Euro |
Teilstationäre Pflege (Tages- und Nachtpflege) | 1.497 Euro |
Leistungen für vollstationäre Pflege (Pflegeheim) | 1.363 Euro |
Entlastungsbetrag | 131 Euro |
Hinweis: Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad haben Anspruch auf weitere Leistungen wie Zuschüsse zur Wohnraumanpassung oder Pflegehilfsmittel.
Pflegegrad 3: Anspruch auf verschiedene Leistungen
Mit Pflegegrad 3 besteht Anspruch auf viele unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten:

- Pflegegeld für die Pflege durch Angehörige.
- Pflegesachleistungen in Höhe von 1.497 Euro für die ambulante Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst.
- Entlastungsbetrag von 131 Euro pro Monat für Unterstützung im Alltag.
- Leistungen bei teilstationärer Pflege und Pflege in einem Pflegeheim.
- Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege zur Entlastung von Angehörigen.
Wichtig: Auch ambulante Pflege wird umfassend gefördert, insbesondere die Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst.
Was bedeutet Pflegegrad 3 konkret im Alltag?
Wenn eine pflegebedürftige Person in Pflegegrad 3 eingestuft wird, bedeutet dies:

- Schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit
- Begutachtung durch den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung)
- Mindestens 47,5 bis unter 70 Punkte im Prüfverfahren
- Anspruch auf ein umfangreiches Paket an Pflegeleistungen
Pflegebedürftige erhalten dadurch monatlich Unterstützung, um möglichst lange zu Hause bleiben zu können.
Vergleich zu anderen Pflegegraden: Pflegegrad 1 und Pflegegrad 2
Auch bei Pflegegrad 1 und Pflegegrad 2 erhalten Versicherte Leistungen:
Pflegegrad | Pflegegeld (pro Monat) | Pflegesachleistungen (pro Monat) |
---|---|---|
Pflegegrad 1 | Kein Anspruch auf Pflegegeld | Kein Anspruch auf Pflegesachleistungen |
Pflegegrad 2 | 332 Euro | 761 Euro |
Menschen mit Pflegegrad 2 erhalten also ein Pflegegeld in Höhe von 332 Euro oder Pflegesachleistungen in Höhe von 761 Euro.
Schon ab Pflegegrad 2 besteht Anspruch auf Pflegegeld und verschiedene Leistungen der Pflegekassen.
Wie beantrage ich Pflegegrad 3?
Der Antrag auf Pflegegrad wird bei der eigenen Pflegekasse gestellt. Nach dem Antrag folgt die Begutachtung durch den MDK.
Wichtig: Unter bestimmten Voraussetzungen kann sich der Pflegebedarf verschlechtern. Dann ist es möglich, einen Antrag auf Pflegegrad 3 zu stellen, wenn bislang etwa ein anerkannten Pflegegrad 2 vorlag.
Erhöhung ab Juli 2025: Was ändert sich?
Ab Juli 2025 ist eine weitere Erhöhung der Pflegeleistungen geplant:
- Pflegegeld wird erneut angepasst.
- Pflegesachleistungen in Anspruch nehmende Personen erhalten höhere Beträge.
Dies betrifft alle Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad, insbesondere jene mit Pflegegrad 3.
Ambulant oder stationär: Welche Pflegeform ist sinnvoll?
Ambulant gepflegt werden bedeutet, dass die Pflege zu Hause durch Angehörige oder professionelle Pflegekräfte erfolgt.
Vorteile der ambulanten Pflege:
- Erhalt der Selbstständigkeit
- Vertraute Umgebung
- Kombination von pflege durch Angehörige und ambulantem Pflegedienst
Pflegeheim:
Wenn die Pflege zu Hause nicht mehr möglich ist, steht der Umzug in ein Pflegeheim an. Hierbei übernimmt die Pflegekasse bei Pflegegrad 3 1.363 Euro für die Pflegekosten.
Gut zu wissen: Menschen mit Pflegegrad 3 haben Anspruch auf zusätzliche Entlastungen, wie z. B. Kurzzeitpflege.
Wie wird das Pflegegeld ausgezahlt?
Das Pflegegeld wird pro Monat im Voraus auf das Konto der pflegebedürftigen Person überwiesen. Wer anteiliges Pflegegeld bezieht (z. B. bei Kombinationsleistungen), erhält einen entsprechend reduzierten Betrag.
Fazit: Pflegegrad 3 bedeutet umfassende Unterstützung in allen Lebenslagen
Menschen mit Pflegegrad 3 stehen 2025 zahlreiche Leistungen der Pflegeversicherung zur Verfügung. Sie erhalten für die häusliche Pflege ein Pflegegeld in Höhe von 599 Euro monatlich oder können Pflegesachleistungen in Höhe von 1.497 Euro monatlich in Anspruch nehmen. Zusätzlich gibt es einen Entlastungsbetrag von 131 Euro pro Monat zur Unterstützung im Alltag.
Wird eine stationäre Pflege notwendig, beteiligt sich die Pflegekasse mit 1.363 Euro monatlich an den Pflegekosten im Heim. Pflegebedürftige profitieren außerdem von Leistungen für die teilstationäre Pflege, Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege und weiteren Zuschüssen.
Für die häusliche Pflege durch pflegende Angehörige stehen zudem Pflegehilfsmittel zum Verbrauch im Wert von bis zu 40 Euro monatlich zur Verfügung – zum Beispiel Desinfektionsmittel, Einmalhandschuhe oder Bettschutzeinlagen. Diese Entlastung gilt ergänzend zu den Hauptleistungen und sollte unbedingt genutzt werden.
Wichtig: Auch im Jahr 2024 galten bereits umfangreiche Ansprüche für Menschen mit Pflegegrad 3, die 2025 weiter verbessert und ab Juli 2025 nochmals erhöht werden sollen. Wer sich noch auf die alten Regelungen von 2023 beruft, sollte aktuelle Informationen einholen, denn die Höhe der Leistungen wurde inzwischen angepasst.
Pflegende sollten außerdem beachten, dass je nach individueller Entwicklung ein Wechsel in Pflegegrad 4 oder Pflegegrad 5 möglich ist, falls sich die Beeinträchtigung der Selbstständigkeit weiter verschlechtert.
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