Montag, Juni 23

Wie viele Rentenpunkte sind normal – und wie viele braucht man eigentlich, um im Ruhestand gut abgesichert zu sein? Wer sich mit dem Thema Altersrente beschäftigt, stellt schnell fest: Die Anzahl der gesammelten Rentenpunkte entscheidet maßgeblich über die spätere Bruttorente. In diesem Beitrag zeigen wir auf Basis aktueller Daten, wie sich Rentenpunkte berechnen lassen, welche Werte für das Jahr 2025 gelten, und welche Rolle Beiträge, Einkommen, Erwerbsbiografie und Bundesland spielen. Außerdem gehen wir auf die Möglichkeiten ein, mehr Rentenpunkte zu sammeln oder zusätzliche Rentenpunkte zu kaufen – einschließlich einer vorläufigen Übersicht per Tabelle.

Rentenpunkte sind das Fundament der gesetzlichen Altersrente. Wir erklären, wie viele Rentenpunkte normal sind, wie man sie berechnet und was sie 2025 wert sind – inklusive Strategien zur Optimierung und relevanter Fragen für alle, die früher in Rente gehen möchten.

Was sind Rentenpunkte, wie funktioniert die Berechnung und was bringen die Rentenbeiträge?

Rentenpunkte – auch Entgeltpunkte genannt – spiegeln das Verhältnis des eigenen Jahreseinkommens zum bundesweiten Durchschnittsentgelt wider. Wer genau das Durchschnittseinkommen erzielt, erhält einen Punkt pro Jahr. 2025 liegt dieses Durchschnittsentgelt bei 50.493 Euro brutto im Jahr.

Formel zur Berechnung der Rentenpunkte:

Bruttojahreseinkommen / Durchschnittsentgelt = Rentenpunkte pro Jahr

Beispiel:
Verdienst: 37.870 Euro brutto im Jahr → 37.870 / 50.493 = 0,75 Rentenpunkte

Die maximale Zahl von Punkten pro Jahr liegt bei etwa 2, wenn man über der Beitragsbemessungsgrenze verdient. 2025 liegt diese Grenze bei 90.600 Euro in den alten und neuen Bundesländern.

Wie viele Rentenpunkte sind normal – und was ist realistisch?

Die durchschnittliche Anzahl der Rentenpunkte liegt laut Rentenversicherung bei:

  • Männern: etwa 42 Punkte
  • Frauen: etwa 29 Punkte

Diese Unterschiede entstehen durch Erwerbsunterbrechungen, Teilzeit oder Pflegezeiten. Je mehr Rentenpunkte man im Lauf der Jahre sammelt, desto höher fällt die spätere Altersrente aus.

Normwert bei Vollzeitarbeit über 45 Jahre:
Durchgängige Beschäftigung mit Durchschnittseinkommen → ca. 45 Rentenpunkte

Zielwert für eine solide Rente:
Ab etwa 35–40 Punkten lässt sich eine Bruttorente oberhalb der Grundsicherung erreichen.

Wie hoch ist der Rentenwert pro Punkt im Jahr 2025?

2025 beträgt der Rentenwert (je Rentenpunkt) bundeseinheitlich 37,60 Euro pro Monat. Damit ergibt sich folgende Bruttorente:

  • 30 Rentenpunkte = 1.128 €
  • 45 Rentenpunkte = 1.692 €
  • 60 Rentenpunkte = 2.256 €

Diese Bruttorente reduziert sich durch Abzüge (z. B. Kranken- und Pflegeversicherung), sodass Rentnerinnen und Rentner netto rund 85–90 % behalten.

Wie viele Rentenpunkte kann man pro Jahr sammeln?

Entscheidend ist das Einkommen. Die folgende Tabelle zeigt typische Werte:

Tabelle: Rentenpunkte pro Jahr nach Bruttoverdienst (2025)

  • 25.000 € → 0,50 Punkte
  • 35.000 € → 0,69 Punkte
  • 50.493 € → 1,00 Punkt
  • 70.000 € → 1,39 Punkte
  • 90.600 € → ca. 1,80–2,00 Punkte (je nach Beitragsbemessungsgrenze)

Was passiert, wenn man weniger Rentenpunkte hat?

Wer deutlich unter dem Durchschnitt verdient oder nur lückenhaft einzahlt, sammelt weniger Rentenpunkte – das wirkt sich direkt auf die spätere Rente aus. Besonders betroffen sind:

  • Geringfügig Beschäftigte
  • Personen mit Erwerbsunterbrechungen
  • Teilzeitkräfte
  • Selbstständige ohne Pflichtversicherung

Doch es gibt Alternativen.

Kann man Rentenpunkte kaufen?

Ja, unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich zusätzliche Rentenpunkte kaufen – z. B. durch freiwillige Beiträge an die Deutsche Rentenversicherung. Das gilt insbesondere für:

  • Selbstständige
  • Nicht-Versicherungspflichtige
  • Personen mit Lücken in der Erwerbsbiografie

2025 kostet ein Rentenpunkt (bei freiwilliger Einzahlung) rund 1.320–1.400 Euro – abhängig vom Beitragssatz.

Beispiel:
Wer 13.200 Euro einzahlt, kann sich rechnerisch etwa 10 zusätzliche Punkte sichern – das ergibt monatlich 376 Euro mehr Bruttorente. Wichtig: Die Beiträge müssen freiwillig und vor dem Rentenbeginn geleistet werden.

Wie kann man mehr Rentenpunkte erreichen?

Neben der regulären Erwerbstätigkeit gibt es weitere Wege:

  • Kindererziehungszeiten: bis zu 3 Punkte pro Kind
  • Pflege von Angehörigen: bis zu 1,5 Punkte/Jahr
  • Freiwillige Beiträge: insbesondere für Zeiten ohne Pflichtversicherung
  • Aufstockung bei Minijobs
  • Bessere Vergütung durch Qualifikation und Jobwechsel

Je mehr Rentenpunkte über die Jahre angesammelt werden, desto sicherer und höher fällt die spätere Altersrente aus.

Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern

Früher gab es Unterschiede im Rentenwert zwischen Ost und West. Seit 2024 ist der Rentenwert bundesweit gleich – das bedeutet:

  • Ein Rentenpunkt bringt überall 37,60 Euro
  • Dennoch bestehen Einkommensunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland, was sich auf die möglichen Rentenpunkte pro Jahr auswirkt

Hinweis: Die Beitragsbemessungsgrenze 2025 liegt in beiden Bundesländern gleich hoch – ein weiterer Schritt zur Vereinheitlichung.

Wann lohnt es sich, früher in Rente zu gehen?

Wer vorzeitig in Rente gehen möchte, muss mit Abschlägen von 0,3 % pro Monat rechnen – bei 24 Monaten also 7,2 %. Das kann sich lohnen, wenn man viele Rentenpunkte gesammelt hat oder private Rücklagen existieren.

Früher in Rente gehen lohnt sich, wenn:

  • Rentenpunkte gutgeschrieben wurden durch Erziehungs- oder Pflegezeiten
  • Man eine private Rentenversicherung abgeschlossen hat
  • Die finanzielle Lücke durch Ersparnisse geschlossen werden kann

Wie wird die Rente berechnet?

Die gesetzliche Rente ergibt sich aus der Formel:

Rente = Entgeltpunkte × Rentenwert × Zugangsfaktor

Zugangsfaktor:

  • 1,0 bei regulärem Renteneintritt
  • <1,0 bei vorzeitigem Ruhestand
  • 1,0 bei späterem Eintritt

Die Berechnung der Rentenpunkte ist also der zentrale Ausgangspunkt.

Wie viele Rentenpunkte braucht man für eine gute Altersrente?

Richtwert für eine stabile Altersrente:

  • Ab 35–40 Rentenpunkten: Basisabsicherung über Grundsicherungsniveau
  • Ab 45 Punkten: gute Rentenhöhe
  • 60 Rentenpunkte: rund 2.250 Euro brutto – realistisch für Gutverdienende mit lückenloser Erwerbsbiografie

Wer seine gesammelten Rentenpunkte regelmäßig prüft, kann gezielt gegensteuern – z. B. mit freiwilligen Beiträgen oder einer privaten Rentenversicherung.

Kannst du deine Rentenpunkte verbessern? Ja – mit gezielter Strategie

  • Rentenpunkte berechnen und bewerten
  • Beiträge an die Deutsche Rentenversicherung dokumentieren
  • Renteninformation jährlich prüfen
  • Mögliche Lücken identifizieren und handeln
  • Zusatzoptionen wie Rentenpunkte zu kaufen oder zu optimieren prüfen

Wer frühzeitig plant, kann seine möglichen Rentenpunkte erheblich steigern.

Gesetzliche Rentenversicherung: Rentenpunkte sind der Schlüssel zur individuellen Rente

Die Anzahl der Rentenpunkte entscheidet, ob man im Ruhestand finanziell unabhängig ist oder auf Zusatzleistungen angewiesen bleibt. Im Jahr 2025 liegt das relevante Durchschnittsentgelt bei 50.493 Euro, was die Messlatte für einen Rentenpunkt darstellt. Wer kontinuierlich arbeitet, in die Rentenversicherung einzahlt und seine Optionen kennt, kann langfristig eine verlässliche Altersrente aufbauen. Die Berechnung der Rentenpunkte ist der Ausgangspunkt jeder Rentenstrategie – ob durch Arbeit, Kindererziehung, Pflege oder freiwillige Beiträge.

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