Steuern sparen als Angestellter in Deutschland: Die besten Steuertipps 

Steuern sparen als Angestellter - legale Wege für mehr Netto vom Brutto

Als Angestellte in Deutschland müssen wir nicht nur Steuern zahlen, sondern können auch zahlreiche Möglichkeiten nutzen, um unsere Steuerlast zu senken. In diesem umfassenden Leitfaden zeigen wir Ihnen, wie Sie als Angestellter Steuern sparen können – sowohl für Ihre persönliche Finanzplanung als auch für das Wohl Ihrer Familie. Mit den richtigen Tipps zum Steuern sparen können Sie sich eine deutliche Rückzahlung sichern und Ihre monatliche Belastung senken. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, wie Sie das Beste aus Ihrer Steuererklärung herausholen können.

Warum lohnt es sich, als Angestellter Steuern zu sparen?

Die Steuerlast in Deutschland gehört zu den höchsten weltweit, und als Angestellte tragen wir einen erheblichen Teil zur Finanzierung öffentlicher Dienstleistungen bei. Dennoch gibt es viele legale Möglichkeiten, die Steuern zu senken und damit mehr Netto vom Brutto zu behalten. Geld sparen durch Steuern ist ein wichtiger Faktor, um die finanzielle Freiheit zu erhöhen und Ihr hart verdientes Geld besser einzusetzen. Nutzen Sie die folgenden Steuertipps für Angestellte, um Ihre versteuernden Einkommen zu optimieren.

Eine optimierte Steuererklärung kann Ihnen helfen, kostspielige Fehler zu vermeiden, und Sie können durch gezielte Investitionen oder Abzüge von einer geringeren Steuerlast profitieren. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie Sie in Deutschland legal Steuern sparen können.

1. Werbungskosten absetzen und Freibetrag ausschöpfen

Als Angestellter sind Werbungskosten ein zentraler Hebel, um Steuern zu sparen. Das Finanzamt gewährt jedem Arbeitnehmer eine Werbungskostenpauschale von 1.230 Euro (Stand 2024). Doch wer höhere Werbungskosten absetzen kann, erhält zusätzliche Abzüge und kann so das versteuernde Einkommen senken. Zu den Werbungskosten gehören:

  • Fahrten zur Arbeit: Nutzen Sie die Entfernungspauschale von 30 Cent pro Kilometer, um Ihre Fahrtkosten abzusetzen. Dies gilt für das Auto, Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel.
  • Arbeitsmittel absetzen: Kosten für Arbeitsmittel wie Computer, Büromaterialien, Fachliteratur oder Arbeitskleidung können Sie als Werbungskosten absetzen.
  • Fort- und Weiterbildungskosten: Wenn Sie sich beruflich weiterbilden, können die Kursgebühren, Anreise- und Übernachtungskosten als Werbungskosten geltend gemacht werden.
  • Homeoffice und häusliches Arbeitszimmer: Arbeiten Sie von zu Hause, können Sie die Homeoffice-Pauschale von 6 Euro pro Tag (bis zu 210 Tage im Jahr) nutzen. Ist Ihr häusliches Arbeitszimmer steuerlich anerkannt, können Sie bis zu 1.200 Euro im Jahr absetzen.

Mit diesen Werbungskosten können Sie Ihre Steuerlast erheblich reduzieren und so einen höheren Steuervorteil erzielen.

2. Sonderausgaben absetzen und Freibeträge nutzen

Sonderausgaben sind Ausgaben, die Sie in Ihrer Steuererklärung angeben können, um Steuern zu sparen. Zu den Sonderausgaben gehören unter anderem:

  • Vorsorgeaufwendungen: Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung, zur Rentenversicherung sowie zur Arbeitslosenversicherung sind steuerlich abzugsfähig.
  • Riester-Rente: Beiträge zur Riester-Rente sind bis zu einem Maximum von 2.100 Euro pro Jahr als Sonderausgaben absetzbar. Dies bietet eine doppelte Sparmöglichkeit durch Steuervorteile und Altersvorsorge.
  • Spenden: Gemeinnützige Spenden können in vollem Umfang bis zu 20 % des Gesamtbetrags der Einkünfte steuerlich geltend gemacht werden. Spendenquittungen nicht vergessen!
  • Kirchensteuer: Auch die gezahlte Kirchensteuer zählt zu den Sonderausgaben und kann abgesetzt werden.

Sonderausgaben können eine erhebliche Entlastung Ihrer Steuerlast bewirken und sollten daher nicht vernachlässigt werden. Nutzen Sie die Checkliste, um sicherzustellen, dass Sie keine Sonderausgaben vergessen.

3. Außergewöhnliche Belastungen absetzen

Außergewöhnliche Belastungen sind Kosten, die das übliche Maß übersteigen und Ihre finanzielle Situation beeinträchtigen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Krankheitskosten: Kosten für Arztbesuche, Zahnarztbehandlungen, Medikamente oder Hilfsmittel wie Brillen können steuerlich geltend gemacht werden, sofern sie nicht von der Krankenkasse erstattet werden.
  • Pflegekosten: Kosten für die Pflege eines Familienmitglieds oder auch die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung können abgezogen werden.
  • Bestattungskosten: Auch Bestattungskosten, die nicht durch das Erbe gedeckt sind, können als außergewöhnliche Belastungen geltend gemacht werden.

Hier gilt: Je höher Ihre Einkünfte, desto höher ist der zumutbare Eigenanteil. Sammeln Sie alle Nachweise und Belege, um Ihre Kosten entsprechend einzureichen.

4. Steuerliche Vorteile durch Altersvorsorge und Investitionen nutzen

Eine gute Altersvorsorge ist nicht nur für den Ruhestand wichtig, sondern bietet auch attraktive Steuerersparnisse. Riester-Rente, Rürup-Rente und betriebliche Altersvorsorge bieten vielfältige Möglichkeiten:

  • Riester-Rente: Profitieren Sie von Zulagen und Steuererleichterungen. Bis zu 2.100 Euro im Jahr können in der Steuererklärung geltend gemacht werden.
  • Rürup-Rente: Besonders für Selbstständige und Freiberufler eignet sich die Rürup-Rente. 94 % der Beiträge sind bis zu einem bestimmten Höchstbetrag steuerlich abzugsfähig.
  • Kapitalerträge: Investieren Sie in Kapitalanlagen, um von Kapitalerträgen zu profitieren. Es gibt einen Freibetrag, den Sie nutzen können, bevor diese Erträge steuerpflichtig werden.

Diese Formen der Altersvorsorge bieten sowohl eine finanzielle Absicherung im Alter als auch kurzfristige Steuervorteile.

5. Doppelte Haushaltsführung und berufliche Umzüge absetzen

Wer aus beruflichen Gründen umzieht oder einen doppelten Haushalt führt, kann diese Kosten in der Steuererklärung angeben:

  • Doppelte Haushaltsführung: Angestellte, die einen Zweitwohnsitz am Arbeitsort haben, können die Kosten für Miete, Nebenkosten und Fahrten zwischen den beiden Wohnsitzen geltend machen.
  • Umzugskosten: Ziehen Sie aus beruflichen Gründen um, können Umzugskosten, darunter auch Maklergebühren und Transportkosten, als Werbungskosten abgezogen werden.

6. Steuerfreie Arbeitgeberleistungen nutzen

Viele Arbeitgeber bieten steuerfreie oder steuerbegünstigte Leistungen an, die Sie als Arbeitnehmer nutzen können, um Steuern zu sparen:

  • Zuschüsse zu Fahrtkosten: Arbeitgeber können steuerfreie Zuschüsse für Fahrten zur Arbeit leisten.
  • Kindergartenzuschüsse: Arbeitgeber können steuerfreie Zuschüsse für die Betreuung nicht schulpflichtiger Kinder zahlen.
  • Essenszuschüsse: Tickets oder Zuschüsse für Mittagessen sind steuerlich begünstigt.

Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über solche steuerfreien Zuwendungen, da sie Ihren Nettoverdienst erhöhen können, ohne dass Sozialabgaben oder Steuern anfallen.

7. Handwerkerleistungen und haushaltsnahe Dienstleistungen absetzen

Handwerkerleistungen und haushaltsnahe Dienstleistungen können ebenfalls steuerlich geltend gemacht werden. Hier können 20 % der Lohnkosten, jedoch maximal 6.000 Euro, steuerlich abgesetzt werden. Beispiele hierfür sind:

8. Steuerklassenwahl und Optimierung der Lohnsteuer

Die Wahl der richtigen Steuerklasse kann für Verheiratete und eingetragene Lebenspartner erhebliche Auswirkungen auf das versteuernde Einkommen haben. Je nach Einkommensverhältnis der Partner lohnt es sich, verschiedene Steuerklassenkombinationen zu prüfen:

  • Steuerklassenkombination III/V: Diese Kombination bietet sich an, wenn ein Partner ein deutlich höheres Einkommen erzielt als der andere.
  • Steuerklassenkombination IV/IV mit Faktor: Diese Option lohnt sich, wenn beide Partner ungefähr gleich viel verdienen und eine Nachzahlung bei der Steuererklärung vermieden werden soll.

Ein Wechsel der Steuerklasse kann sich je nach Lebenssituation lohnen, zum Beispiel nach der Heirat oder der Geburt eines Kindes.

9. Vermögenswirksame Leistungen und Arbeitnehmer-Sparzulage nutzen

Nutzen Sie vermögenswirksame Leistungen (VL), um zusätzliche staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen. Der Arbeitgeber zahlt dabei einen monatlichen Betrag auf ein Sparkonto oder einen Bausparvertrag, den Sie durch eigene Zahlungen ergänzen können. Mit der Arbeitnehmersparzulage profitieren Sie von einer zusätzlichen Förderung.

Wichtig ist, dass Sie die Fristen und Höchstbeträge einhalten, damit Sie die staatliche Förderung voll ausschöpfen können.

Fazit: Steuern sparen als Angestellter – Tipps für mehr Netto vom Brutto

Das deutsche Steuersystem mag komplex sein, aber es gibt zahlreiche Möglichkeiten, als Angestellter Steuern zu sparen. Durch das Absetzen von Werbungskosten, Sonderausgaben, außergewöhnlichen Belastungen und das Nutzen von Freibeträgen können viele Arbeitnehmer ihre Steuerlast senken und eine attraktive Steuerrückzahlung erzielen.

Mit einer gut vorbereiteten Steuererklärung können Sie mehr Netto vom Brutto behalten. Geld sparen durch Steuern reduzieren ist ein wichtiger Schritt zur finanziellen Freiheit. Lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Steuerberater unterstützen, um das Maximum aus Ihren Steuerpotenzialen herauszuholen. So stellen Sie sicher, dass Sie keine Sparmöglichkeit ungenutzt lassen und Ihr versteuerndes Einkommen optimieren.

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Michael Jagersbacher

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